Starrag mit schwarzer Null im ersten Semester

Während Umsatz und Reingewinn zurückgingen, verbesserte sich der operative Gewinn leicht. Nun will das Unternehmen weitere Massnahmen ergreifen, um die Ertragslage nachhaltig zu verbessern.

Während der Umsatz um gut 10 Prozent auf 139,9 Millionen Franken zurückging, legte der Auftragseingang um 68,7 Prozent auf 149,8 Millionen markant zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Vor allem in Asien und in Europa erhöhte sich der Auftragseingang. Umgekehrt verbuchte das Unternehmen bei den Neubestellungen von Kunden aus Nordamerika einen deutlichen Rückschlag, was mit der Zurückhaltung der Kunden im Bereich Aerospace erklärt wird.

Walter Fust, VR Starrag

Der operative Gewinn (EBIT) lag mit 0,8 Millionen Franken um 33 Prozent über dem Vorjahr und das Reinergebnis zeigte eine schwarze Null (VJ +0,5 Mio). 2020 wurde ein “umfassendes Massnahmenpaket” zur Senkung der Kosten und weiteren Konzentration auf das Kerngeschäft eingeleitet, was auch mit einem Personalabbau verbunden war. Nun kommen weitere Massnahmen hinzu, was in der Schliessung des Standorts in Möchengladbach mündet.

Prognosen seien wegen der Einschränkungen durch Covid-19 in den nächsten Monaten nach wie vor unsicher, schreibt Starrag. Die negativen Auswirkungen dürften zusehends abflachen. Insgesamt hätten sich die Märkte in den letzten Wochen und Monaten zum Teil deutlich erholt.

Aufgrund dieser Einschätzung sowie des starken Wiederanstiegs der Neubestellungen im ersten Halbjahr erwartet Starrag einen Auftragseingang für das Gesamtjahr, der den Vorjahreswert deutlich übertreffen werde. Auch beim Umsatz erwarte Starrag eine Zunahme für die zweite Jahreshälfte, die jedoch aufgrund der tieferen Neubestellungen im Vorjahr geringer ausfallen dürfte.

Auch bei der Ertragslage gehe die Geschäftsleitung von einer weiteren Erholung aus, wie sie sich seit dem zweiten Halbjahr 2020 abzeichne.

Starrag baut in Deutschland Stellen ab und schliesst Mönchengladbach

Der Werkzeugmaschinenbauer Starrag sieht sich zu weiteren Restrukturierungsmassnahmen gezwungen. Nach dem Stellenabbau in Mönchengladbach von 2019 werden dort und in Bielefeld weitere Arbeitsplätze abgebaut. Der Standort Mönchengladbach wird gar geschlossen.

Nach den Massnahmen von 2019 erfordere die Geschäftslage am Standort Mönchengladbach sowie in Bielefeld weitere strukturelle und personelle Massnahmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Dies erfolge im Interesse einer dauerhaften Ertragsoptimierung. Vorgesehen ist der Abbau von insgesamt 150 Arbeitsplätzen.

In diesem Zusammenhang soll das Kompetenzzentrum Ecospeed (Marktführer für flexible Fertigungssysteme im Zielmarkt Aerospace) zur verstärkten Nutzung der Gruppensynergien an den Standort Rorschacherberg verlagert werden. Ziel ist die Schaffung eines weltweit führenden Kompetenzzentrums für die Entwicklung von hochpräzisen Maschinen und Lösungen zur Herstellung von komplexen Flugzeugkomponenten.

Nach Umsetzung dieser Massnahmen will Starrag die Produktion in Mönchengladbach einstellen. Gemäss deutschem Betriebsverfassungsgesetz würden dazu in den nächsten Tagen mit den zuständigen Betriebsratsgremien das Gespräch und Verhandlungen aufgenommen. Gemeinsam soll ein Interessenausgleich und ein Sozialplan erarbeitet werden, um den Personalabbau sozial verträglich zu gestalten. Quelle www.finanzen.ch

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