Schulraumplanung sieht Aufstockung Mehrzweckgebäude vor

Der Gemeinderat hat sich in diesem Jahr intensiv mit der Schulraumplanung auseinandergesetzt. Dabei geht er davon aus, dass der als Provisorium gedachte Pavillon mitten auf dem Schulhausplatz abgebrochen werden soll. Der frei werdende Raum kann wieder für Schule, Kirche und das Dorfleben genutzt werden. Die im Pavillon vorhandenen Schulräume sollen durch bauliche Massnahmen am Mehrzweckgebäude und oder dem Schulhaus geschaffen werden. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie von Aschwanden Schürer Architekten AG, Zürich, wurde zusammen mit der Schule das Raumprogramm erarbeitet und aufgrund dessen verschiedene Varianten studiert. Aufgrund einer Abwägung der Erfüllung des Raumprogrammes und der entstehenden Investitionskosten favorisiert der Gemeinderat die Aufstockung des Mehrzweckgebäudes. Gleichzeitig soll auf der Westseite der Turnhalle ein Multifunktionsraum angebaut werden, welche auch Bedürfnisse der Vereine und des Dorflebens erfüllen kann. Dank dem Anbau würde in den Obergeschossen die nötige Fläche für die Erstellung von Schulzimmern, Werkräumen und Gruppenräumen geschaffen. Die favorisierte Variante wird nun eingehender geprüft, mit dem Ziel im nächsten Jahr der Bürgerschaft einen Projektierungskredit vorzulegen. Bis dahin soll auch eine Freiraumplanung die Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Erneuerung des Hartplatzes und der Aussenräume für Hauswart und Vereine aufzeigen.

Insgesamt wurden vier Varianten für den Ersatz des Pavillons mit einer langfristig ausgerichteten Schulraumplanung geprüft. Im Raumprogramm war geplant, auch Räume für eine Kindertagesstätte und Tagesstrukturangebote für die Schulkinder unterzubringen. Die ersten drei Varianten konnte diesen Wunsch umsetzen, führten aber gleichzeitig zu unverhältnismässig hohen Kosten. Variante 1 sieht einen Anbau ans Schulhaus vor, aufgrund dessen sich alle Klassenzimmer und Gruppenräume im Schulhaus befinden. Im Mehrzweckgebäude würde ebenfalls ein Anbau erstellt und die Räume für Kinderbetreuung untergebracht. Variante 2 sieht den Einbau von 4 Klassenzimmern und den nötigen Gruppenräumen in die bestehende Turnhalle sowie einen Neubau einer Mehrzweckhalle im Bereich des heutigen Hartplatzes vor. Bei Variante 3 würde das bestehende Mehrzweckgebäude abgebrochen und an deren Stelle eine neue Mehrzweckhalle mit grösserem Grundriss erstellt, wo in zwei Obergeschossen sämtliche notwendigen Räume für Schule und Kinderbetreuung untergebracht werden könnten.
Variante 1 – 3 rechnet mit Investitionskosten zwischen 6.28 und 10.98 Millionen Franken (Grobkosten +/- 30 %). Nachdem der Gemeinderat diesen drei Varianten wegen der zu hohen Kosten keine reellen Chancen einräumte, wurde eine schlankere Variante 4 entwickelt, welche im Schulhaus vorläufig einzig den frei werdenden Gruppenraum im Erdgeschoss für einen Arbeitsraum für Lehrpersonen umgestaltet. Die übrigen erforderlichen Nutzungen werden in einem Anbau und einer Aufstockung des Mehrzweckgebäudes realisiert. Die Investitions-Kosten für die vom Gemeinderat favorisierten Variante 4 würden sich auf Fr. 4.7 Millionen Franken belaufen. Nebst den Investitionskosten würden bei den Varianten mit grossen Neubauten auch bedeutende Ausgaben für einen Architekturwettbewerb mit ungewisserem Ausgang anfallen. Mit der Variante 4 könnte man mit einem reduzierterem Varianzverfahren dem Submissionsrecht bezüglich Architektur gerecht werden. Die Machbarkeitsstudie von Aschwanden Schürer Architekten AG steht auf der Website der Gemeinde zum Herunterladen zur Verfügung. Die auf Stufe Machbarkeitsstudie aufgezeigten Raumgrössen definieren die Eingriffstiefe und die Möglichkeiten. Die schlussendliche Architektur ist noch zu evaluieren. Dabei ist auch zu definieren, wie der durch den Abbruch des Pavillons für Nutzungen der Schule, der Kirche und das Dorfleben frei werdende Schulhausplatz gestaltet wird.

Mit einem Anbau und einer Aufstockung des Mehrzweckgebäudes sollen die nötigen Schulräume und Räume fürs Dorfleben integriert werden.

Einbezug von Schule, Vereine und Bevölkerung

Am Anfang des Prozesses stand eine Bevölkerungsumfrage im Jahr 2018, welche zeigte, dass eine grosse Mehrheit der Bevölkerung das bestehende Schulhaus erhalten will und eine bauliche Entwicklung in den bestehenden Gebäuden will. Variante 4 mit dem Anbau und der Aufstockung wird diesem Anspruch gerecht. Das Resultat der Machbarkeitsstudie mit der vom Gemeinderat favorisierten Variante wurde an einer schulinternen Fortbildung der Lehrerschaft vorgestellt. Dabei sind wertvolle Inputs aus dem Schulbetrieb eingegangen, die in der weiteren Projektbearbeitung erörtert werden können. An der Vereinssitzung vom 22. November 2021 wurden auch die Vereinsvertreterinnen und -vertreter informiert und deren Meinung angehört. Die favorisierte Variante mit dem Anbau und der Aufstockung des Mehrzweckgebäudes verletzt den Grenz- abstand zum Grundstück der Katholischen Kirchgemeinde Region Rorschach. In einem Gespräch mit deren Vertretern wurden diese über die Ideen orientiert und die weitere Zusammenarbeit erörtert. Mit einem Entscheid über einen Projektierungskredit hat die Bürgerschaft das letzte Wort beim nächsten Schritt Richtung zeitgemässe und zukunftsgerichtete Schulraumplanung. Von hohen Investitionen in die Schulanlage Spielbüel sollen auch Vereine und das ganze Dorf profitieren. Der Anbau an der Mehrzweckhalle ermöglicht auch eine Belebung des kulturellen Lebens im Dorf.

Weiterbearbeitung bis zum Projektierungskredit

Der Gemeinderat hat die von ihm favorisierte Variante 4 bezüglich Statik, Erdbebensicherheit, Brandschutz, Einhaltung von Bau- und Energievorschriften und Behindertentauglichkeit beurteilen lassen. Alle Berichte gehen davon aus, dass sich der Anbau und die Aufstockung des Mehrzweckgebäudes realisieren lassen. In einem weiteren Schritt hat der Gemeinderat Aschwanden Schürer Architekten AG beauftragt, genauer zu untersuchen, welche Eingriffe am nötigen Schulhaus nötig sind. Zusätzlich werden skizzenhafte Abklärungen zu einem möglichen Bauablauf und den Provisorien getätigt. Ebenso wird die Kostenannahme aufgrund der Abklärungen überprüft. Weiter wird ein grober Terminplan bis zum Bauabschluss erstellt. Schliesslich ist die richtige Variante des Varianzverfahrens zur Erreichung eines architektonischen Projekts zu ermitteln. Für die Kosten der zusätzlichen Abklärungen hat der Gemeinderat einen Ausgabenbeschluss von Fr. 15’000.00 exkl. Mehrwertsteuer gefasst und einen entsprechenden Nachtragskredit zu Lasten der Jahresrechnung 2021 erteilt.

Freiraumplanung verbessert Verkehrssicherheit

Der Parkplatz Kirchenacker bietet als «schönstgelegener Parkplatz der Ostschweiz» Autoabstellplätze für Kirchenbesucherinnen und -besucher, bei Bestattungen, für den Schulbetrieb tagsüber und die Vereinsaktivitäten abends sowie bei Anlässen im Mehrzweckgebäude. Der Parkplatz steht auf Boden der Katholischen Kirchgemeinde Region Rorschach. Die Politische Gemeinde hat ein grundbuchlich gesichertes, kündbares Mitbenützungsrecht. Seit dem Bau des Parkplatzes Kirchenacker wird das Schulareal von der Erschliessungssituation zum Parkplatz belastet, in dem der Verkehr zwischen Schulhaus, Spielplatz und Spielwiese geführt wird. Dies birgt Gefahren für die spielenden Kinder. Der Hartplatz im Südwesten der Schulanlage mit dem aktuellen Rubtan-Belag ist sanierungsbedürftig. Im Rahmen der Gespräche mit der Katholischen Kirchgemeinde Region Rorschach wurde eine Verbesserung der Situation erörtert. Der Parkplatz könnte anders erschlossen oder an der Spielbüelstrasse angeordnet werden. Der Gemeinderat hat vorsorglich bei der Revision der Ortsplanung einen Streifen Land östlich der Spielwiese und des Parkplatzes in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen eingeteilt. Ein Landerwerb soll erst ausgehandelt werden, wenn ein solcher auch notwendig ist. Die Einzonung ermöglicht einen grösseren Bearbeitungsperimeter für die Freiraumplanung. Im Idealfall kann eine neue Freiraumplanung vor der Realisierung von neuen Schulräumen nicht nur geklärt, sondern auch realisiert werden, um die Verkehrssicherheit bereits für die erforderlichen Schulbauarbeiten zu verbessern. Für eine sorgfältige Planung hat der Gemeinderat das Ingenieurbüro F. Preisig AG, St. Gallen, zusammen mit Fässler Freiraumplanung, Wil, beauftragt, eine Machbarkeitsanalyse mit Variantenstudium vorzunehmen. Dabei wird auch geprüft, ob die ebenfalls sanierungsbedürftigen Doppelgaragen auf dem Schulareal ersetzt werden. Dies könnte geschehen durch einen zweckmässigeren, auch für die Bedürfnisse der Aussendienste für trockene Räume dienlichen Neubau. Ein solcher soll idealerweise in die neue Umgebung integriert werden. Der neugestaltete Parkplatz soll auch mit der nötigen Erschliessung für einen Festzeltbetrieb versehen werden. Die Kosten für die Freiraumplanung betragen Fr. 14’781.00 inkl. Mehrwertsteuer. Dafür hat der Gemeinderat einen Ausgabenbeschluss zu Lasten der Jahresrechnung 2021 (Ortsplanung) gefasst. Die Freiraumplanung wird mit den weiteren Abklärungen für Anbau und Aufstockung des Mehrzweckgebäudes koordiniert.

Die bestehende Erschliessungssituation zwischen Schulhaus und Aussenanlagen befriedigt nicht.

Bürgerversammlung 2022 als Meilenstein

Die Bürgerversammlung am 28. März 2022 bedeutet für die Schul- und Freiraumplanung ein grosser Meilenstein. Im Idealfall kann sich die Bürgerschaft bereits zu konkreten Ausgabenbeschlüssen äussern. Auf jeden Fall erfolgt eine umfassende Information an der Bürgerversammlung.

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