Sturm und Hagel haben am Sonntag die Reben am Thaler Rebberg eiskalt erwischt. Ein trauriges Stimmungsbild zeigt: Da wurde sehr viel zerstört. Aber den Mut aufzugeben, ist keine Option für die Winzer:innen, denn sie müssen mit den Kapriolen des Wetters leben. Wir haben nachgefragt, wie es ihnen geht.
Ehrlich gesagt könnte ich nur noch heulen. Das Jahr hat gut begonnen und die Reben haben so schön ausgetrieben. Am Freitag hatten wir uns noch über die grossen Gescheine und das schöne Wachstum gefreut. Und jetzt sind da nur noch verletzte Stängel. Der Anblick tut einfach nur weh, nach all der Arbeit. Abgesehen vom riesigen Schaden dieses Jahr werden die Reben auch im nächsten Jahr beeinträchtigt sein, da die Fruchtruten für nächstes Jahr extrem beschädigt sind.
Fabia Knechtle Glogger, Bio-Weinbau Knechtle Glogger
Freud und Leid liegen so nahe beieinander. Nach der erfolgreichen Kulinarischen Brückenwanderung am Samstag folgte am Sonntag der Schock. Einen Hagelsturm in diesem Ausmass hatten wir letztmals vor 20 Jahren. Die Trauben, die nicht genetzt waren, sind allesamt weg. Was schmerzt ist die bereits investierte Arbeit und der Verlust an Trauben und später Wein.
Roman Rutishauser, Weingut am Steinig Tisch
Die letzten Jahre blieben wir meist verschont vor starkem Hagelschlag. Diesmal leider nicht. Aber das ist die Natur, die wir nicht beeinflussen können. Es sind nicht alle Lagen gleich stark betroffen und wir werden die Reben weiterhin gut pflegen, damit sie hoffentlich im nächsten Jahr wieder viele Früchte tragen. Den Kopf hängen zu lassen bringt nichts. Wir müssen nach vorne schauen und kreative Lösungen finden, damit wir im nächsten Jahr keinen leeren Weinkeller haben.
Tom Kobel, Ochsentorkel Weinbau AG
Aber auch private Gärten wurden durch den Hagelschlag zerstört, wie man auf den Bildern von Melanie Jüstrich aus Thal sieht, die sie der Redaktion von gwüsst.ch zugesandt hat.