Der besondere Uferweg in Steinach

Wer in Steinach über die Hängebrücke spaziert und anschliessend auf dem Uferweg, dem Beat-Stoffel-Weg, entlang dem Mobilheimpark bis zum Pavillon weiter geht, vergisst die Geschichte dieser Gegend und die damit verbundenen Mühen, den schönen Uferweg einzurichten.

Denn zahlreiche Uferpartien präsentierten sich vor hundert und mehr Jahren in einem völlig anderen Bild. Der Beginn der Geschichte des oben erwähnten Geländeabschnittes geht tatsächlich auf das Jahr 1904 zurück, als der damals 41jährige Beat Stoffel das spätere Weidenhofareal mit vom See angeschwemmtem Material aufschüttete und hier die Villa Stoffel baute. Schon in jenen Jahren war Geländegewinn durch Aufschüttung gefragt. Soviel zum Areal, auf dessen Boden heute, von der Hängebrücke aus der Uferweg zum Pavillon und zum alten Werkhof im Weidenhofareal führt. Der Mobilheimpark wurde, nachdem die Landwirtschaft im Weidenhofareal nichtmehr gefragt war und nachdem durch den Tod von Beat Stoffel sein Sohn Max das Zepter im Weidenhof übernommen hatte, der Mobilheimpark eingerichtet. Der Mobilheimpark in der heutigen Form entlang dem Uferweg wird von der Politischen Gemeinde Steinach bewirtschaftet.

Die traumhafte Seesicht vom Beat-Stoffel-Weg aus

Im Jahr 2003, also vor genau 20 Jahren, wurde der Beat-Stoffel-Weg eingeweiht. Wie dem Amtsbericht aus dem Jahr 2004 zu entnehmen ist, konnte nach Abschluss des Rekursverfahrens anfangs 2003 der Beat-Stoffel-Weg fertig gestellt werden. Mit einer kleinen Feier, mitgestaltet durch eine Kindergartengruppe, wurde der wunderschöne Fussweg mit traumhafter Seesicht am 1. März 2003 der Bevölkerung zu Benützung übergeben. Erwähnt wurden in diesem Bericht auch die Probleme bezüglich der Nutzung des Fussweges durch Velofahrer etc. Diese konnten mit geeigneten Massnahmen und Gesprächen reduziert werden. Für den Seeuferweg hat die Bürgerschaft an der Bürgerversammlung 1999 einen Kredit von 200‘000 Franken und an der Bürgerversammlung 2002 einen Zusatzkredit von 30‘000 Franken bewilligt. Speziell erwähnt wurde, dass der bewilligte Kredit um 3200 Franken unterschritten werden konnte.

Für Steinach war die Erstellung dieses Uferweges eine Erfolgsgeschichte, die schöne Aussicht auf den See prägte ihn. Doch damals fehlte ein Übergang über die Steinach, der Einstieg in den Uferweg von der Hauptstrasse aus blieb eher ein Provisorium. Eine Brücke über die Steinach hätte den Beat-Stoffel-Weg komplett gemacht. Doch bereits mit dem Budget 2009 hatte die Steinacher Bürgerschaft einen Kredit von 155`000 Franken für die Hängebrücke gesprochen. Die Bevölkerung verhielt sich gegenüber dem Projekt Hängebrücke zwar zurückhaltend, doch eine deutliche Mehrheit entschied sich abschliessend für den Bau der 55 Meter langen Brücke, deren Kosten sich für die Gemeindefinanzen mit 102‘000 Franken zu Buche schlugen. Argumentiert für den Bau der Brücke wurde im Amtsbericht 2010 mit der Aussage: „Die geplante Seilbrücke verbindet für Fussgänger den Weg vom Weidenhof mit dem Bootshafen. Sie ist rollstuhlgängig und schliesst damit die Lücke zwischen dem vielbegangenen Fussweg entlang den Bootshäfen Horn-West und Steinach mit dem Beat-Stoffel-Weg im Weidenhof“.

Die Förderung einer Fusswegverbindung

Im Rahmen des Hafenfestes wurde die neue Hängebrücke in der Steinachmündung im Juli 2011 im Beisein von Regierungsrat Willi Haag, der Steinacher Gemeindeleitung und zahlreichen weiteren Gästen eingeweiht. In seiner Ansprache erinnerte Gemeindepräsident Roland Brändli daran, dass im Jahr 2008 eine Anfrage des Gemeinderats bezüglich einer Brücke beim zuständigen kantonalen Amt und der Kantonsregierung auf offene Ohren gestossen sei. Brändli erwähnte auch, dass der Kanton zwei Drittel der Kosten übernommen habe. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte die Gemeinde vermutlich auf den Bau der Brücke verzichtet. Für Regierungsrat Willi Haag war es klar, dass die Förderung einer Fusswegverbindung vom Kanton unterstützt wird. Für den Magistraten ist es wichtig, dass die Hängebrücke zum St. Galler Langsamverkehrsnetz gehört, zu 3500 Kilometern regionalen und kantonalen Wanderwegen.

Komplettiert mit dem neuen Spielschiff

Die Steinacher Hängebrücke erfreut sich allerseits grosser Beliebtheit. Beim Bau des Überganges war als spezielles Erlebnis beim Überqueren der Brücke auf einer Internetseite zu lesen: „Schwankt und wippt“. Und das stimmt. Mit dem neuen Spielschiff neben dem Rest. Hafentreff, das im September 2016 eingeweiht wurde, und dem Naturschutzgebiet in der Steinachmündung wurde Steinach zum Anziehungspunkt für viele Mütter und Väter mit ihren Kindern, für alle, die den See geniessen wollen und jene, die eine erbauliche Wanderung entlang dem Bodensee erleben möchten. (Text und Bilder: Fritz Heinze

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