Heute in der Rubrik “Wie goht’s üserne Winzer:inne” Tom Kobel von der Ochsentorkel Weinbau AG
Am 8. Juni 2022 hat gwuesst.ch über die Grausamkeit der Natur berichtet. Ein heftiger Hagelsturm verwüstete einen Grossteil der Reben am Buechberg. Was nicht durch Netze geschützt war, erlitt Totalschaden. Der Schock bei den Winzern sass tief. Drei Monate sind seither vergangen und wir haben uns gefragt: Wie geht es unseren Winzer:innen und Reben heute? Wie haben sie den Sommer erlebt? Gibt es trotz allem eine kleine Ernte?
Lieber Tom, sitzt dir der Schock über den Hagelsturm immer noch in den Knochen?
Nein, das ist ein Teil meiner Arbeit, da muss man immer mit Ausfällen und Einbussen rechnen.
Haben sich deine Reben – oder wenigstens ein Teil davon – vom Sturm erholt?
Ja eigentlich sehr gut, dank des tollen Sommerwetters und einer aufwändigen Pflegearbeit.
Gibt es eine Ernte und wie steht es um die Qualität?
Meine Prognose an Pfingsten war ziemlich gut, ich rechne mit einem Fünftel einer normalen Erntemenge. Es gibt selbstverständlich Lageunterschiede…die Qualität ist sehr gut. Die Lese hat letzten Donnerstag begonnen 😃.
Was unternimmst du, um die verminderte Ernte zu kompensieren?
Ich kaufe Trauben bei bekannten Winzern ein.
Gab es für dich trotz allem einen Lichtblick, etwas Positives oder Unerwartetes, über das du dich freuen konntest?
Um eine Erfahrung reicher, und wieder etwas mehr Demut, das schadet in unserer Zeit nicht.
Wie beschreibst du deinen momentanen Gemütszustand?
Ich bin dankbar für mein Leben, meine Gesundheit und meine Kinder. Und ich appelliere an etwas mehr Gelassenheit im Alltag, dass man nicht immer alles gleich so negativ sieht.
