Das Interview mit Ueli Sturzenegger und Senaida Keller zur Geschäftsübernahme der Metzgerei Ehrbar per 1. Oktober 2024 in Mörschwil:
Wie verlief die Übergangsphase?
Die Übergangsphase ist in vollem Gange. Sie begann im Mai zusammen mit uns, Senaida Keller und Ueli Sturzenegger, sodass wir eine Einarbeitungszeit von sechs Monaten hatten. Das war eine Idee von Bruno Ehrbar, die sich als äusserst sinnvoll erwiesen hat. Dadurch konnten wir die Kundschaft behutsam auf den Wechsel vorbereiten, ohne sie zu überfordern. Sie hatten genug Zeit, sich an uns, unsere Arbeitsweise, unsere Bekleidung und unsere Produkte zu gewöhnen.
Läuft alles nach Plan?
Es ist ja normal, das selten alles exakt nach Plan läuft. Aber wir sind flexibel. Fakt ist, wir haben ein klares Ziel vor Augen, und daran arbeiten wir konsequent. Manchmal müssen wir kleine Umwege in Kauf nehmen, denn die Herausforderungen einer Geschäftsübernahme sollte man nicht unterschätzen.
Wird Bruno Ehrbar euch weiterhin unterstützen, insbesondere bei personellen Engpässen?
Ja, Bruno ist weiterhin für uns erreichbar. Er kennt den Betrieb in- und auswendig. Da wir erst seit weniger als einem Jahr wissen, dass wir in Mörschwil expandieren, wird es sicher Situationen geben, in denen wir auf seinen Rat zurückgreifen werden. Besonders in der Anfangsphase ist seine Unterstützung wertvoll. Auch zu Stosszeiten, wie etwa an Weihnachten, können wir auf seine Erfahrung zählen. Immerhin ist es keine Kleinigkeit, einen Betrieb zu übernehmen, in dem rund eine Tonne Chinoise umgesetzt wird. Wir sind noch immer dabei, uns richtig einzuarbeiten und die Kundschaft besser kennenzulernen. Dank unserer erfolgreichen Abschlussprüfungen zur Eidg. Berufsprüfung als Betriebsleiter Fleischwirtschaft fällt es uns sicherlich leichter, viele Abläufe zu verstehen, die andere erst mit mehr Praxiserfahrung erlernen müssen.
Wird es ein neues Konzept geben oder bleibt alles wie bisher?
Unser Konzept lautet Ehrbar + Sturzenegger – eine Verbindung der Stärken beider Betriebe. Natürlich haben wir als jüngere Generation manchmal andere Ansichten, aber das bewährte Konzept von Bruno möchten wir nicht grundlegend verändern. Er hat schliesslich 28 Jahre lang erfolgreich damit gearbeitet. Das Sortiment bleibt daher unverändert, auch wenn wir in Zukunft einige Rezepturen, Marinaden oder Produktionsschritte anpassen werden.
Was könnt Ihr aus eurem Sortiment empfehlen?
Wir setzten auf Regionalität. Deshalb, was sicher nicht fehlen darf, sind unsere IGP zertifizierten Produkte wie Appenzeller Mostbröckli, Pantli und Siedwurst. Auch mit unserer St. Galler OLMA Bratwurst IGP möchten wir den Bekanntheitsgrad erweitern. Da wir in Schwellbrunn nebst der Metzgerei auch noch ein Restaurant betreiben, bieten wir auch Produkte aus der Küche wie z. B. Gulaschsuppe, Osso Bucco, Salatsauce und Take Away Menu an. Unsere Schweine stammen aus Mörschwil, das Rind- und Kalbfleisch aus der Region Appenzell und St. Gallen.
Was ist eure persönliche Motivation?
Ein eigenes Geschäft führen zu können. Mit Leidenschaft und mit 100 Prozent Überzeugung selbst hergestellte Produkte, auf welche wir stolz sein können, den Kunden eine Freude bereiten. Ich, Ueli Sturzenegger, wusste schon seit dem Kindergarten, dass ich einmal Metzger lernen möchte.
Herzlichen Dank an Ueli Sturzenegger und Senaida Keller für das Interview.
Der Eröffnungsapéro:
Die Familie Sturzenegger und Team freuen sich darauf, mit Ihnen am Donnerstag 3. Oktober 2024, von 10:00 – 18:30 Uhr, auf die offizielle Eröffnung anzustossen. Die Tage davor – 1. und 2. Oktober – bleibt die Metzg wegen Umstellungsarbeiten geschlossen. Die Selbstbedienungstheke ist jedoch reich gefüllt.
(pd: Interview + Fotos; Janina Ebnöther)