Ein Mörschwiler an der Olympiade in Tokio

Ivo Kassel hat es geschafft. Sein grosser Traum, ein Badminton-Final an den Olympischen Spielen in Japan zu pfeifen ist in Erfüllung gegangen. 
Kassel arbitrierte schon diverse Grossanlässe auf der ganzen Welt. Diese langjährige Erfahrung hat dem 44-jährigen nun – nach London 2012 – zum zweiten Mal eine Olympia-Teilnahme verschafft. 

Seit dem 4. August ist Ivo Kassel zurück in der Schweiz – «gwüsst» hat mit ihm telefoniert.

Japan – das war Kassel wichtig – ein Land in dem Badminton einen hohen Stellenwert hat.
Dass Ivo Kassel nicht an der Olympiade 2016 in Rio teilnehmen konnte, hat die Tatsache, für Tokio selektioniert zu werden, sicherlich begünstigt.

Der erfahrene Weltklasse-Schiedsrichter, welcher sonst für den Badminton-Club Uzwil pfeift und Präsident des Badminton-Verbands Ostschweiz BVO ist, spielt seit seiner Jugend Badminton. Begonnen hat er im Badminton Club Wil und hat dann bald zu Uzwil gewechselt. Mit 16 Jahren hat er die erste Prüfung zum Schiedsrichter abgelegt und dann alle Prüfungs-Stufen durchlaufen bis er 2008 vom Weltverband mit der höchsten Stufe zertifiziert wurde.

Um an die Weltspitze zu kommen hat Ivo Kassel viel Herzblut investiert und praktisch seine ganze Freizeit geopfert, denn seine sportliche Tätigkeit als Schiedsrichter übt er lediglich nebenberuflich aus. Kassel ist Geschäftsleiter eines St.Galler Verpackungsunternehmens.

Vorbereiten auf die Olympia konnte er sich im letzten Jahr wenig, da coronabedingt keine Spiele stattfanden. So musste er die ganze Vorbereitung ins erste Halbjahr 2021 stecken. Anfang Jahr ging es für drei Wochen nach Thailand, wo er zwei Turniere leitete, im März fand dann der nächste Grossanlass in Basel – die Swiss Open – statt.

Am 21. Juli dieses Jahr ist Kassel in Tokio gelandet. Während den Olympischen Spielen konnte er rund 15 Spiele als Schiedsrichter oder Aufschlagsrichter leiten. Die Krönung seines Aufenthaltes war für ihn klar das Finalspiel am 3. August. Eine Ehre, welche wirklich nur den Besten zu Teil wird.Die grossen Wehmutstropfen während der ganzen Zeit waren sicherlich die Corona-Massnahmen. So fand auch keine öffentliche Eröffnungs- noch Schlussfeier statt. Man musste sich täglich testen lassen und der Bewegungsradius lag lediglich zwischen Hotelzimmer und Halle, so gab es auch keinen wirklichen Kontakt zu den Athleten. Um so mehr hat es Kassel gefreut, all seine Schiedsrichter-Kollegen:innen wieder zu treffen.

Altersbedingt könnte Ivo Kassel, der seit 2018 in Mörschwil wohnt, noch gut bis 2032 auf diesem hohen Niveau mitmischen – ob er aber in den kommenden Jahren noch so viel Zeit in seine Schiedsrichtertätigkeit investieren will und kann – dieser Frage wird er sich nun stellen.

(Bilder, z.V.: Ivo Kassel)

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