Endlich wieder Dorfleben! Schlusswort 2022 von Norbert Rüttimann

Auf der Homepage der Gemeinde schaut Norberi Rüttimann – Gemeindepräsident auf ein bewegtes 2022 zurück. Er schreibt:

2022 Endlich wieder Dorfleben!

Liebe Untereggerinnen und Unteregger
Das zu Ende gehende Jahr hat uns die gewünschte Normalität zurückgebracht. Mit dem Maskenball, der traditionellen Bundesfeier, dem Grümpeli, aber auch Anlässen wie der Jungbürgerfeier oder die Begrüssung der Neuzugezogenen konnten stattfinden. Es ist schön, dass wir in unserem Dorf leben dürfen und mit Freude einander begegnen. Auch aus kommunalpolitischer Sicht konnte der Gemeinderat zusammen mit den Kommissionen und der Gemeindeverwaltung viel für unsere Bevölkerung erreichen. Im kommenden Jahr werden wichtige Weichen gestellt für die Zukunft. Grosse Projekte
werden einer Entscheidung zugeführt oder Meilensteine gesetzt, um vorwärtszukommen. In der Folge berichte ich in Form eines Rück- und Ausblicks über einige aktuelle Geschäfte des Gemeinderates:

Schulraumplanung
Die Ideen des Gemeinderates, den baufälligen Pavillon durch eine Aufstockung mit Anbau des Mehrzweckgebäudes zu ersetzen, um zeitgemäss Schulräume zu erhalten, ist an der Frühlings-Bürgerversammlung kritisch aufgenommen worden. Votanten an der Bürgerversammlung sowie weitere Interessierte haben sich in der Folge auf Anfrage bereit erklärt, in einer Begleitgruppe zur Beratung der weiteren Schritte mitzuwirken. Wir werten dies als Zeichen einer gut funktionierenden Demokratie in
Untereggen. Die Tatsache, dass der Sanierungsbedarf am Schulhaus grösser und dringender ist als angenommen, erfordert eine genaue Zustandsanalyse des Schulhauses. Diese hat der Gemeinderat in Auftrag gegeben. Nach Vorliegen der Analyse mit Angaben über mögliche Kosten einer Sanierung kann die Begleitgruppe ihre Arbeit fortsetzen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass der Bürgerschaft an der Bürgerversammlung bereits konkrete Anträge, wie zum Beispiel einen Projektierungskredit, vorgelegt werden kann.

Revision der Ortsplanung
Bei der Auflage des neuen Baureglementes und des leicht revidierten Zonenplans mit neuen Zonennamen gemäss kantonaler Gesetzgebung gab es keine Einsprache gegen das Baureglement und vier Einsprachen gegen den Zonenplan. Drei Einsprachen will der Gemeinderat Folge leisten, vereinzelt mit Bedingungen oder Auflagen. Über die vierte Einsprache muss entschieden werden. Die geplanten Änderungen am Zonenplan wurden im Mitteilungsblatt vom Juli vorgestellt und Betroffene und die
Allgemeinheit eingeladen, sich dazu zu äussern. Es ist nur eine Eingabe eingegangen, wo sich Nachbarn gegen eine geringfügige zusätzliche Einzonung auf dem Nachbargrundstück ausgesprochen haben. Mit diesen Grundeigentümern konnte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Es ist geplant, dass im Frühjahr 2023 die öffentliche Auflage der Änderungen erfolgen soll. Wenn diese ohne Einsprachen bleiben, wäre das Inkrafttreten von Zonenplan und Baureglement nach der kantonalen
Genehmigung und je nach deren Dauer im Sommer 2023 denkbar. Abhängig ist dies auch noch vom Ausgang des Rechtsverfahrens für die Einsprache der ursprünglichen Zonenplanauflage, über welche entschieden werden muss. Das unbestrittene Baureglement wird vom Gemeinderat bereits angewendet bei Grundstücken, wo die Zonierung ebenfalls unbestritten und auch das Baugesuchs selber ohne Einsprachen bleibt. Dies hat bereits verschiedene bauliche Entwicklungen ermöglicht und die angestrebte Innenentwicklung mit sparsamen Umgang mit Kulturland befördert.

Leitungserneuerungen im Hinterhof/Haldenstrasse
Die Elektra und die Wasserversorgung haben Leitungen im südlichen Hinterhof in der Haldenstrasse gemäss Beschlüssen der Bürgerschaft erneuert oder werden die Erneuerung im östlichen Bereich der Haldenstrasse im Frühling 2023 abschliessen. Die Erneuerungen dienen der Versorgungssicherheit und der Sicherstellung von genügend Kapazitäten für die kommenden Überbauungen an der Haldenstrasse (Neubau zwei Mehrfamilienhäuser mit total 12 Wohnungen sowie 6 Reihen-Einfamilienhäuser), welche nächstes Jahr realisiert werden sollen. Wir danken den Anwohnern für das Verständnis für die Unannehmlichkeiten, welche solche Werkleitungserneuerungen teilweise mit sich bringen.
Eine sichere Versorgung mit Strom und Wasser ist ihnen Dank dafür.


Ausbau Haldenstrasse
Nach der Realisierung der Leitungserneuerungen und der privaten Bauvorhaben soll die Haldenstrasse und die obere Haldenstrasse saniert werden, der Einlenker und die Breite für eine bessere Verkehrserschliessung ausgebaut und ein Wendeplatz erstellt werden. Die Grundeigentümer, welche noch bauliche Entwicklungen auf ihren Grundstücken realisieren können, müssen sich an der Hälfte der Kosten beteiligen. Der Gemeinderat hat das Projekt verabschiedet sowie im Mitteilungsblatt an
einer Grundeigentümerversammlung vorgestellt. Betroffene konnten im Mitwirkungsverfahren ihre Haltung dazu vorbringen. Es ist lediglich eine Eingabe eingegangen, welche im Sinn der Grundeigentümer mit einer Änderung der Projektunterlagen entsprochen werden kann. Die Landerwerbsverhandlungen mit den anstossenden Grundeigentümern, welche bisher bereits als Strasse genutztes und für die Verbesserung des Einlenkers und den Ausbau der Strassenbreite notwendiges Land abtreten müssen, konnten grösstenteils abgeschlossen werden.


Fuss- und Velowegbrücke St. Gallen-Untereggen
«Unsere» Brücke bleibt ein grosses Ziel des Gemeinderates. Um das Jahr 2026 soll der Weg von Untereggen nach St. Gallen und zurück mit dem Velo, E-Bike oder zu Fuss über eine Hängebrücke führen. Damit würde der Weg für den Langsamverkehr überhaupt komfortabel und sicher genug erfolgen. Der Gemeinderat hat im zu Ende gehenden Jahre zahlreiche Gespräche mit den kantonalen Amtsstellen geführt, welche in der Brücke Hindernisse für den Vogelschutz und die Natur sehen. Es wurden zusätzliche Varianten ausgearbeitet, welche zum Teil auch Sinn und Zweck der Brücke hinterfragen lassen, weil die Komfortverbesserung zu gering ausfallen würde. In der Folge wurden die beschwerdeberichtigten Organisationen für die Veloförderung eingeladen, zum Grundsatz des Projektes und den vorliegenden Varianten Stellung zu nehmen. Die eingegangenen Stellungnahmen werden zur Zeit ausgewertet. Bei der ersten Interessenabwägung zwischen Natur- und Vogelschutzinteressen und unserem Interesse an einer direkten, sicheren und attraktiven Fuss- und Velowegverbindung im Jahr 2020 hat der Kanton den Vogelschutzinteressen ein höheres Gewicht zugesprochen. Dies wurde begründet im bundesrechtlich verankerten Vogelschutz. Am 1. Januar 2023 tritt ein neues Veloweggesetz auf Bundesebene in Kraft. Damit sind die beiden Interessen in Bundesgesetzen
gleichwertig verankert. Dies erlaubt uns, eine neue Interessenabwägung durch den Kanton zu verlangen. Die Tatsache, dass die Fuss- und Velowegbrücke St. Gallen-Untereggen sowohl im kantonalen Richtplan als auch im Agglomerationsprogramm St. Gallen-Bodensee aufgenommen wurde, zeigt, dass auch der Kanton an der Verbindung interessiert ist. Für das Projekt wird das Jahr 2023 also zum vorentscheidenden Meilenstein.

Gesunde Finanzen sollen zeitgemässe Schulräume ermöglichen
An seiner Klausur-Tagung hat der Gemeinderat seinen Willen bekräftigt, für die Unteregger Schülerinnen und Schüler eine zeitgemässe Infrastruktur zu schaffen. Dies wird Investitionen auslösen, für deren Abschreibung und Verzinsung eine Steuererhöhung unumgänglich erscheint. Diese soll so moderat wie möglich ausfallen. Dafür sind Sparbemühungen auf allen Ebenen notwendig. Der Gemeinderat hat an seiner Klausur-Tagung im Frühling 2022 zahlreiche Optimierungsbeschlüsse bei der öffentlichen Aufgabenerfüllung beschlossen. Ebenso wurden die wiederkehrenden Beiträge an regionale und nationale Organisationen überprüft, zum Teil reduziert oder gestrichen. Mehr als die Hälfte unseres Budgets wird für die Kosten der Schule aufgewendet. Deshalb muss auch in der Schule gespart werden, möglichst ohne Verlust für die Qualität der Schule und unserer traditionellen Schulkultur. Der Gemeinderat hat dafür der Bildungskommission finanzielle Vorgaben erteilt, welche auf
Kennwerten wie der für die Stellenplanung verfügbaren Bandbreiten des Kantons basieren oder grundsätzlich verlangen, dass die durchschnittlichen Kosten pro Schülerin und Schüler bis ins Jahr 2026 gegenüber dem Jahr 2021 nicht ansteigen dürfen. Die Bildungskommission ist zur Zeit daran, die Vorgaben zusammen mit Schulleitung und Lehrpersonen umzusetzen.

Herzlichen Dank und frohe Festtage!
Ich danke allen, die sich in unserem Dorf engagiert haben, sei es in der Organisation von Anlässen
wie dem Maskenball, der Bundesfeier oder dem Grümpeli, den Vereinsvorständen, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, meiner Kollegin und meinen Kollegen im Gemeinderat für die tolle Zusammenarbeit, den Lehrpersonen, den Angestellten der Gemeindeverwaltung, dem Aussendienstpersonal, allen Kommissionsmitgliedern und den Gewerbetreibenden im Dorf für ihr Engagement mit und für Untereggen. Ich wünsche Ihnen allen frohe Festtage im Kreis Ihrer Angehörigen und einen
guten Rutsch ins neue Jahr 2023.


Ihr
Norbert Rüttimann, Gemeindepräsident

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