Hommage an eine Bademeisterin

Das Gras ist um diese Jahreszeit, wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, morgens um neun Uhr noch sehr feucht. Für mich gibt es aber zum jetzigen Zeitpunkt hin wie her kein Sonnenbad. Ich habe mich mit Carol Elser, der Bademeisterin, seit drei Saisons für das Seebad Steinach tätig, verabredet. Ich darf sie auf die Fahrt hinaus zu den Flossen, zum Trampolin und zur Schaukel begleiten, sozusagen zu einem ihrer Arbeitsplätze.

Mit ihrem Tagwerk hat sie schon längst begonnen. Bereits ab sieben Uhr kommen die ersten Badegäste. Doch zu diesem Zeitpunkt muss ihre Morgenarbeit nicht abgeschlossen sein. Mit WC reinigen, Garderobe putzen, Abfalleimer leeren und periodisch die Wiese mähen sind wohl bereits einige wesentliche Punkte erwähnt, doch gibt es zahlreiche Kleinigkeiten im Aufgabengebiet einer Bademeisterin, die zu berücksichtigen sind. Denn die Badegäste schätzen erledigte Kleinigkeiten bei der täglichen Arbeit einer Bademeisterin. Und Carol ist stets bemüht, ihre Arbeit so gut als möglich zu erledigen.

Während Carol Elser das Trampolin reinigt, sind einige Badegäste schon am Geniessen.

Mit kräftigen Ruderschlägen geht es Richtung Flosse und Trampolin. Noch sind nicht viele Badegäste im Wasser, sie hat freie Bahn auf ihrer Fahrt. Ausgerüstet mit der Schwimmweste, Sicherheit ist wichtig, sticht sie in See. Ein erster Augenschein auf das vordere Floss zeigt, dass hier keine grosse Arbeit auf sie wartet. Von diesem Floss aus begleite ich sie, fotografisch gut ausgerüstet, zu ihrer Arbeit beim Trampolin. Für die „Wasserratten“ des Seebades Steinach ist das Trampolin ein sehr beliebter Ort, um im Wasser seinen Spass zu haben. Doch das Ungetüm braucht seine Pflege. Mit dem Hochdruckreiniger rückt ihm Carol Elser zu Leibe und legt grossen Wert darauf, dass der Spass nicht von Kotrückständen verdorben wird.

„Die Wippe nehme ich einmal pro Woche aus dem Wasser und pumpe sie auf“, sagt die Bademeisterin, zuständig für das Wohlergehen der beiden Geräte. Damit verbunden ist auch das Beseitigen von undichten Stellen und einer Funktionskontrolle, ob alle nötigen Griffe für das Erklimmen der Geräte vorhanden sind. Allerdings schränkt sie ein, dass etliche Arbeiten bei hohem Wellengang und schlechtem Wetter nicht ausgeführt würde. Wer ihr bei der täglichen Arbeit folgt, stellt fest, dass das Bademeisterdasein kein Zuckerschlecken ist, denn neben den oben erwähnten Arbeiten gehört auch die Sicherheit der Badegäste zu ihren Obliegenheiten. Und diese Gäste sind mit ihrer Arbeit zufrieden. (Text und Bilder: Fritz Heinze)

Aktuelle Beiträge

unsere Sponsoren

Du möchtest auch als Gastautor mitwirken?

Nach oben scrollen

Möchtest du die Neuigkeiten von gwüsst direkt in dein Postfach geliefert bekommen?
Trage deine Mailadresse ein und du wirst entweder täglich oder wöchentlich eine Zusammenfassung der Beiträge erhalten.

Newsletter auswählen: