Langsam chribbelts im Buuch…

Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Dorftheaters Staad sind sich sicher: “Es chunt guet!” Am letzten Wochenende wurde auf der Bühne des Ochsensaals intensiv am Stück gefeilt. Mit Kulisse und Techniker sah das schon richtig professionell aus. Aber wie steht es um die Nerven der Mitwirkenden? Und sitzt der Text schon so, wie er sollte?

Franziska Nagel aus Horn (sie wohnte früher in Buechen) spielte vor Jahren schon bei einigen Stücken des Dorftheaters Staad mit und ist seit 2018 wieder Teil davon. Sie steht stolz vor den Zeichnungen ihrer Schülerinnen und Schüler, die die Bühnenrückwand des diesjährigen Stücks «Bisch sicher» schmücken.

Lesen sie im Interview wie es ihrem Nervenkostüm geht, wie die Proben laufen und ob der Text schon sitzt.

In knapp zwei Wochen geht es los mit den Aufführungen. Bist du schon nervös?
Nervös kann man nicht sagen, eher chribbelig, denn die Premiere rückt jetzt rasch näher. Die Nervosität kommt dann noch früh genug. Gefühlsmässig bin ich vor der Premiere aber eher etwas unsicher und frage mich: Finden die Zuschauer das Stück genau so lustig wie wir? Beim ersten Durchlesen haben wir nämlich so richtig herzhaft gelacht.

Bist du in den spielfreien Jahren aus der Übung gekommen?
Eigentlich war ich schwuppsdiwupps wieder drin. Die Freude am Spielen kam mit voller Wucht zurück. Ich bin erleichtert und glücklich, dass alles wieder so stattfindet wie früher.

Kribbelt es nach jahrelanger Erfahrung überhaupt noch in deinem Bauch vor der Aufführung?
Bei mir ist da eher ein mulmiges Gefühl: Habe ich alles? Liegen meine Utensilien und Kleider am richtigen Ort parat? Und natürlich hoffe ich, dass ich keinen Texthänger habe. Die Anspannung löst sich auf, sobald das Stück Fahrt aufgenommen hat. Nach der Premiere fühle ich mich jeweils wesentlich ruhiger. Aus Erfahrung verläuft jede Aufführung danach anders. Je nachdem, wie das Publikum reagiert und mitmacht. Lustigerweise kommen die Lacher nicht immer an derselben Stelle. Wenn der Funke aufs Publikum überspringt, erleben wir Schauspielerinnen und Schauspielern einen raketenhaften Energieschub. Das treibt uns zu Höchstleistungen an.

Seit wann seid ihr am Proben?
Im Herbst wurden die Rollen von der Regisseurin verteilt und wir haben das Manuskript zum Lesen bekommen. Gleich darauf machten wir einmal pro Woche eine gemeinsame Lesung. Im Januar fingen dann endlich die Proben an. Wir trafen uns an zwei Abenden in der Woche. Noch etwas zaghaft übten wir die Dialoge. So richtig Feuer fangen wir dann, wenn wir das Stück auf der Bühne mit Kulisse spielen dürfen. Da fängt für uns die Schauspielerei an. Und wir merken uns alle Stolperfallen und Laufwege.
Die Kulisse von “Bisch sicher?” stammt übrigens von Handwerkern aus der Gemeinde: Die Bühnenrückwand baute die S. Tobler Holzbau AG. Bemalt wurde sie von der Grab GmbH.

An was wird am Probewochenende gefeilt und sitzt der Text schon?
Ja, der Text sitzt bereits ziemlich gut. Es gibt aber immer so verflixte Sätze, die man vergisst oder die nicht rund laufen. Am Probewochenende haben wir nun ausgiebig Zeit, ins Spielen zu kommen. Und es entstehen spontane Gags, die so gut passen, dass sie kurzerhand ins Stück mit eingebaut werden.

Stückauswahl, Kleider, Requisiten
Bei der Stückauswahl gibt es beim Dorftheater Staad eine goldige Regel: Die Pointen dürfen nicht unter der Gürtellinie sein. Die Truppe ist sich jedenfalls einig: «Oder nur ein bisschen.» Jemand meint scherzhaft bei der Frage, wer das Stück jeweils ausgesucht habe: «Hanni sucht das Stück jeweils im Sommer auf dem Liegestuhl aus.» Tatsächlich müssen für sie die Charaktere des Stücks zu den Schauspielern passen. Mitreden dürfen diese bei der Stückauswahl nicht: «Da kämen wir auf keinen grünen Zweig». Erfreulicherweise kamen – sehr zur Freude der Regisseurin – dieses Jahr zwei neue, junge Schauspieler dazu. Hanni Wohnlich führt übrigens dieses Jahr zum 32. Mal Regie.

Kleider und Requisiten werden sorgfältig ausgesucht, passend zu den Figuren. Mittlerweile lagert im Estrich des Restaurant Ochsen ein grösserer Fundus an Kleidern und Requisiten. Manche Outfits oder Dekoartikel bringen die Schauspieler von zu Hause mit. Fehlende Kleidungsstücke werden in einem Kostümverleih gemietet oder gekauft.

Vorverkauf
Etwa zwei Drittel der Billette sind bereits verkauft. Wer sich einen Platz sichern möchte, muss sich also langsam sputen. Achtung: Im Thaler Gemeindeblatt haben sich bei der Telefonnummer für Reservationen falsche Zahlen eingeschlichen.
Hier ist die korrekte Nummer: 077 460 96 16. Die Daten der Aufführungen findest du auf dem Flyer.

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