Die Bewohnerinnen und Bewohner des Lebensraumes Gartenhof in Steinach konnten am Freitag die traditionelle Weihnachtsfeier geniessen. Mit Besinnlichem, einem guten Essen und vielen Weihnachtsliedern liess es sich gut feiern und setzte sicher im Alltag der Anwesenden einen Akzent. Es war aber eine etwas andere Weihnachtsfeier als üblicher Weise. Infolge der Abwesenheit von Hausleiterin Andrea Knöpfel hatte Gemeindepräsident Michael Aebisegger etliche Dienste im Verlauf der Feierstunden übernommen. So die Moderation durch die Feier, die Begrüssung und etwas später konnte man ihn beobachten, wie er mit viel Routine und Erfolg dem Servicepersonal seine guten Dienste anbot.
Der Esel mit der Samichlausmütze
Gleich zu Beginn der Feier, im Anschluss an die Begrüssung, gedachte er den im zu Ende gehenden Jahr Verstorbenen mit dem Anzünden von Kerzen. „Mit diesen Lichtern sind sie ein Teil von uns und mit uns heute dabei“, sagte er. Zur beginnenden Weihnachtsfeier erwähnte er das Motto „Der Esel gehört zu Weihnachten“. Und damit gab er das Wort auch schon weiter an Pfarrerin Käthi Meier-Schwob von der Evang. Ref. Kirchgemeinde und der Pfarreibeauftragten Martina Gassert von der Kath. Pfarrei Steinach. Der Esel bei der Krippe, er gehört zum Bild von Weihnachten, zu unserem weihnächtlichen Bild. Die beiden Frauen thematisierten an diesem Weihnachtsfest die Allgegenwart des Esels an Weihnachten und wer nun glaubte, dass das nur auf reich theoretischer Basis vor sich gegangen sei, sah sich getäuscht. Pünktlich zum vereinbarten Termin führte Peter Ruf, Hauswart im Lebensraum Gartenhof, den Esel ins Haus, in den Speisesaal. Ein Tier, das seinem Namen im positiven Sinn Ehre machte. Ruhig und gelassen stand er, ausgerüstet mit einem Geschell um den Körper und einer Samichlausmütze zwischen den Ohren, neben dem grossen Weihnachtsbaum und liess die Feier über sich ergehen. Zu Recht erwähnte Meier-Schwob die sich immer wiederholende Aussage: „Du dummer Esel“ oder störrischer Esel. Doch die Geschichte lehrt uns, dass Esel nicht dumm und nicht störrisch sind, sondern gewisse Reaktionen tätigen zum Schutz ihrer selbst. Und vielleicht auch zum Schutzvor dem Menschen. Käthi Meier-Schwob und Martina Gassert würdigten den Esel ihren Beiträgen als eben weder störrisch noch dumm.
Ein veränderter Alltag
Auch Markus Lanter, Präsident des Beirates des Lebensraumes Gartenhof, ergriff das Wort. Er blickte zurück auf die letzten zwei Jahre, die für alle, ob Bewohnerinnen und Bewohner oder Mitarbeitende nicht einfach waren. Einerseits wurden die Arbeiten am Neubau abgeschlossen und anderseits kam die Coronazeit. „Mit dem Neubau wurde alles grösser, neue Abteilungen kamen hinzu, die täglichen Gewohnheiten hatten sich verändert oder mussten geändert werden und die Mitarbeitenden verrichteten ihre Arbeit unter veränderten Bedingungen“, stellte Markus Lanter fest. Auch er wandte sich kurz dem aktuellen Thema Esel zu. Er erzählte vom Esel Jonni von der Grossmutter, der stets am Morgen laut schrie, eine Eigenschaft, die bei den Nachbarn nicht gut ankam. Aber die Quintessenz seiner Erzählung war: Man mag den Esel. Er ist zutraulich, treu und genügsam.
Zur Weihnachtsfeier gehören die stimmungsvolle Musik und die Gelegenheit, Weihnachtslieder zu singen. Dafür war die Instrumentalgruppe unter der Leitung von Daniel Ineichen zuständig, die gern gesehene Musikformation, die für besinnliche Momente zuständig ist. Und die Anwesenden kamen diesbezüglich auch nicht zu kurz. „Stille Nach, heilige Nacht“ und „O, du fröhliche“ waren nur zwei der zahlreichen Lieder, die im Verlauf der Feier angestimmt wurden. – Etliche Akteurinnen und Akteure wurden hier bereits erwähnt. Auf der Liste fehlt noch das Küchenpersonal, das auch an diesem festlichen Anlass im Lebensraum Gartenhof wieder alles gab, um die Gäste mit kulinarischen Spezialitäten zu verwöhnen. (Text und Fotos: Fritz Heinze)