Präsentation der Gemeinderatskandidaten

Gestern Abend fand in der Arche Tübach die Präsentation der drei Kandidaten für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat statt. Für das Amt stellen sich v.l.n.r.: Patricia Eisenhut, Dominik Enderli und Jörn Steffen zur Wahl.

Kandidaten sind sich in vielem einig

Während andere Gemeinden Mühe haben Anwärter:innen für politische Ämter zu finden, kandidieren in Tübach gleich drei Personen für die Ersatzwahl in den Gemeinderat am 17. Dezember: Patricia Eisenhut, 48jährig, Geschäftsinhaberin/-führerin und parteilos, Jörn Steffen 50 Jahre alt, Prorektor an der Kantonsschule am Brühl, ebenfalls parteilos, und Dominik Enderli, 39jährig, Maschinentechniker HF und dipl. Betriebswirtschafter HF als einziges Parteimitglied (SVP). Ein ursprünglich vierter Kandidat, Thomas Hutter, hat seine Kandidatur kurzfristig zurückgezogen.

Gemeindepräsident Michael Götte wertete bei seiner Eröffnungsansprache zur gestrigen Podiumsdiskussion diese Auswahl an „drei ausgezeichneten Kandidaten“ als nicht selbstverständlich und „sehr positiv“.  Er betonte, dass kein Job in der Politik politischer sei als der in der Gemeinde, wo man den Reaktionen der Bevölkerung direkt ausgesetzt sei.

Grosses Interesse der Bevölkerung

Das grosse Interesse der Tübacher Bevölkerung an der Neubesetzung des für den zurücktretenden Adrian Weiersmüller frei werdenden Gemeinderatssitzes zeigte sich in der bis fast auf den letzten Stuhl besetzten Arche der Mehrzweckhalle. Dort moderierte der Tübacher Luca Hochreutener gekonnt die Diskussionsrunde mit den drei potenziellen zukünftigen Tübacher Gemeinderäten. Dabei konnte das Publikum während rund eineinhalb Stunden feststellen, dass diese nicht nur den Tübacher Ruheberg als Lieblingsplatz gemeinsam haben, sondern auch sonst häufig ähnliche Meinungen vertreten.
Alle drei sähen sich zukünftig primär als Vorsteher oder Vorsteherin der technischen Betriebe.

Meinungsunterschiede beim Steuerfuss

Kleine Diskrepanzen gab es bei der Frage nach dem Steuerfuss: während Dominik Enderli sich für eine Beibehaltung des bestehenden Steuerfusses aussprach, legten sich die beiden anderen Kandidaten hier nicht fest. Patricia Eisenhut gab zu bedenken, dass zukünftige Investitionen, wie zum Beispiel im Bereich der Photovoltaik, anstehen könnten und Kosten verursachen würden.  Und auch Jörn Steffen meinte, dass Qualität kosten würde und abzuwarten sei, ob der Steuerfuss angepasst werden müsse oder nicht.

Klimapolitische Themen und Wachstum beschäftigen stark

Mehrfach diskutiert wurden klimapolitische Themen. Während bei Dominik Enderli hier eine eher abwartende Haltung feststellbar war, vertrat Jörn Steffen die Meinung, dass die Gemeinde klare eigene Akzente setzen müsse und auch private Investoren, zum Beispiel beim Einbau von energiesparenden Heizungen, unterstützen sollte. Auch Patricia Eisenhut sprach sich für möglichst konkrete Massnahmen aus, um die Klimaverträglichkeit zu fördern. Photovoltaik-Projekte unterstützen würden dabei alle drei. Dominik Enderli gab jedoch zu bedenken, dass dabei Bürger:innen nicht überrannt und zu nichts gezwungen werden dürften. Ein weiteres grosses Thema war Tübachs Wachstum sowohl als Wirtschaftsstandort als auch für privates Wohnen. Patricia Eisenhut bezog klar Stellung gegen weitere Einzonungen. Dominik Enderli will sich einem Wachstum nicht verschliessen und sieht in einer „inneren Verdichtung“ Möglichkeiten, um mehr Wohnraum zu schaffen. Für Jörn Steffen wären auch „kleine Anpassungen“ im äusseren grünen Ring und damit die Gewinnung von neuem Bauland zu erwägen. Dies, auch wenn er die Überbauung der Zentrumswiese persönlich bedauern würde, wie er sagte.

Erhalt des Dorfcharakters ist wichtig

Sehr gute Noten erhielt Tübach als Wirtschaftsstandort von allen drei Kandidaten. Weitere Ansiedelungen von kleineren Betrieben und Startups würden insbesondere Patricia Eisenhut und Jörn Steffen, der dabei zusätzliche Steuereinnahmen in die Waagschale warf, befürworten.

Das Thema Wachstum und der Erhalt des Dorfbildes beschäftigte auch das Publikum in der anschliessenden kurzen Fragerunde. Dabei wurde von allen drei Kandidaten betont, dass der noch intakte Dorfcharakter Tübachs unbedingt erhalten bleiben müsse und dass sie sich dafür einsetzen wollten.

Erster Wahlgang am 17.Dezember

Der erste Wahlgang für den oder die neue(n) Tübacher Gemeinderat/Gemeinderätin findet am 17. Dezember statt. Ein allfällig nötiger zweiter Wahlgang ist für den 3. März 2024 terminiert.

Fotos und Text: Astrid Nakhostin

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