Rehkitzrettung mit Drohne und Wärmebildkamera – ein voller Erfolg!

Jedes Jahr werden in der Schweiz Rehkitze durch Mähmaschinen getötet. Im Jagdrevier Untereggen-Goldach wurde zum ersten Mal flächendeckend eine neue Methode mit Drohne und Wärmebildkamera angewendet.

Rehgeissen setzen (gebären) ihre Jungen hauptsächlich zwischen Mitte Mai und Mitte Juni. Als Schutz und zur Tarnung legen sie diese im hohen Heugras ab.

Setzzeit heisst auch Heuernte. Für den Landwirt sind die Kitze im hohen Gras nicht zu erkennen. Bisher versuchte man, die Rehe am Vorabend durch Störungen, z. B. durch das Aufhängen von Tüchern oder durch akustische Signale, zu vergrämen, die Geissen also dazu zu bewegen, ihre Kitze aus den Feldern zu holen. Diese Methode ist gut aber nicht zuverlässig.

Die Kitzsuche mit Drohne und Wärmebildkamera hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Die Jäger definieren mit den Landwirten die „kritischen“ Felder. Diese werden in Plänen erfasst, bezeichnet und nummeriert. Damit die Wärmebildkamera die Kitze erfassen kann, muss die Umgebungstemperatur tiefer sein als die Körpertemperatur des Rehes. Das bedeutet, dass die Suchflüge oft schon in der Nacht beginnen. Die Flüge werden deshalb für die Drohne programmiert, damit diese autonom die Felder abfliegen kann.

Am Vorabend des Mähens informiert der Landwirt den Koordinator der Jagdgesellschaft und teilt ihm mit, welche Felder er mähen wird. Der Koordinator bietet das Drohnenteam auf. Zum Team gehören der Pilot, ein Retter und ein Helfer.

Der Pilot startet die Drohne auf den vorab programmierten Flug. Die Wärmebildkamera überträgt die Bilder auf zwei Bildschirme, einen beim Pilot und einen beim Retter. Eine warme Stelle ist als weisser Punkt auf dem Bildschirm zu erkennen. Der Pilot lässt die Drohne über diesem Punkt „stehen“. Der Retter kann mit seinem Bildschirm punktgenau auf diese Stelle zugehen. Wird das Kitz gefunden, deckt der Helfer dieses mit einem Harass zu, und markiert die Stelle. Der Landwirt umfährt beim Mähen diese Stelle. Ist die ganze Wiese gemäht, lässt der Helfer das Kitz wieder frei. Es geht in der Regel nur wenige Minuten, bis sich Geiss und Kitz wiederfinden.

Das Team der Jagdgesellschaft Untereggen-Goldach flog 55 Felder mit total 81 ha ab. Dabei konnten in 9 Feldern insgesamt 17 Kitze gesichert werden. Der Einsatz aller Beteiligten ist enorm, das Vermeiden von viel Tierleid aber eine riesige Motivation! Die Jagdgesellschaft dankt den Landwirten für die gute Zusammenarbeit.

Jagdgesellschaft Untereggen-Goldach

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