Silvesterschellen – unser Brauch an Silvester

Aufgeschreckt durch unglaublichen Lärm fragt ein Leser dieser Tage auf Facebook “Du bisch vo Goldach wenn” , ob jemand wisse, warum am letzten Tag des Jahres 2022 in Goldach die Bewohner frühmorgens durch Pfannendeckel Gepolter, Rätschen, Kuhglocken und andere “Musikinstrumente” geweckt wurden.

Die vielen Antworten in FB kamen sofort und fachkundig, und durchaus alle positiv. Viele erklären darin kurz den alten Brauch, der sich seit Jahren – sogar während der Corona Zeiten – hartnäckig in Goldach hält. Offenbar – so die einen und anderen – gehört die Durchführung in Goldach, mit wenigen anderen Dörfern, eher zu einer löblichen Ausnahme:

So ziehen jeweils – vom Verkehrsverein Goldach organisiert – Freiwillige und Einwohner, jedoch auch Mitglieder von Blauring und Pfadi durch das Dorf und machen höllisch Lärm. Schön, dass es diesen Brauch – auch wenn laut – noch gibt und dieser auch von Freiwilligen gelebt und weitergegeben wird.

So bekommen denn jeweils jedes Jahr die Freiwilligen nach getaner Arbeit und immer noch frühmorgens einen kleinen Imbiss – der vom Verkehrsverein Goldach als Dankeschön koordiniert und spendiert wird. Da die vorgesehenen Räumlichkeiten dieses Jahr von Flüchtlingen bewohnt sind – konnte der “kleine Zmorge” nicht wie bis anhin in der Wärme – sondern hinter dem Gemeindegebäude eingenommen werden.

Freuen wir uns also alle wieder auf den lauten Silvestermorgen 31.12.2023 – wenn das nächste Silvesterschellen stattfindet. Dank allen Freiwilligen und Frühaufstehern für die Erhaltung dieses tollen Brauchs.

Zum Brauch:

Lärm in der Silvesternacht vertreibt böse Geister
In alte Zeiten glaubten die Menschen, dass in den dunkelsten Nächten des Jahres zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag zahlreiche Geister und Dämonen auf der Erde ihr Unwesen treiben. In diesen sogenannten Rauhnächten wurde daher mit lautem Klappern und Rasseln jede Menge Lärm gemacht, um die Eindringlinge zu vertreiben. Auch brennende Holzräder wurden von den Höhen in die Täler hinab gestossen. Im Alpenraum lebt noch heute der Brauch, Haus, Hof und Ställe mit Weihrauch und anderen Kräutern auszuräuchern, um das Böse fernzuhalten. Als das Feuerwerk im 15. Jahrhundert aus China nach Europa kam, war dieses Vergnügen so kostspielig, dass es sich nur der Adel erlauben konnte, prunkvolle Spektakel in den Lustgärten der Schlösser und Paläste zu inszenieren. Das erste historisch belegte Feuerwerk fand übrigens anlässlich des Reichstages zu Konstanz 1507 statt.

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