Und scho wieder kei Cliquefasnacht z’Thal…

Wehmütig denke ich an die Zeit zurück, an denen ich am Fasnachts-Freitag (oder früher am Schmutzigen Donnerstag) mit einem Haufen Fasnächtler*innen in einer Beiz sass, herzhaft über die Sprüche der Cliquen lachte, zu den Klängen der Gugge schunkelte oder im Anschluss ans Programm Polonaise-tanzend durchs Lokal hopste. Sie fehlen mir, die feuchtfröhlichen Abende, an denen ich mich in irgendeine unbekannte Person verwandelte und mich die Leute fragend anschauten: «Hää, wer bisch denn du? I kenn di nöd…»

Nicht dass jetzt Corona schuld daran wäre, dass unsere Cliquenfasnacht nicht mehr stattfindet. Diesmal nicht. Es gab einfach keine Cliquen mehr, die sich diesen Aufwand «antun». Wirklich schade! Denn die Cliquenfasnacht hatte in unserer Gemeinde eine lange Tradition und bot Unterhaltung pur, was die Schlagzeilen in den Regionalzeitungen beweisen.

Chasch di au no a di eint oder ander Clique erinnere?

Thaler Klicke

Die Thaler Klicke, die biederen Saubermänner in Frack und Zylinder. Ein Zeichner, ein Schnitzelbänkler und ein Musikant. Drei Pioniere der Thaler Gemeindefasnacht, die sich 1984 als erste Clique formierten, um die Fasnächtler*innen mit ihren Episödeli zu unterhalten und zum Lachen zu bringen.

Alterhyner Wöschwiiber

Die Alterhyner-Wöschwiiber mit ihren Putzfrauen-Outfits hauten einen Spruch nach dem anderen raus, schrubbten reichlich dreckige Wäsche (Achtung: inkl. Reizwäsche) in alten Waschgelten und drehten so manchen Bürger durch die Mange. Multitasking halt.

Giftsprötze

Die Giftsprötze spritzten nicht nur Gift, sondern reichlich Konfetti aus ihren giftgrünen Spritzen. Spätestens nach ihrem ersten Auftritt war klar: Gläser zudecken und Mund schliessen! Sie waren Schauspielerinnen und Dichterinnen zugleich. Jeder Vers war gestochen scharf und ein regelrechter Volltreffer.

Rätschhexen

Die schadenfrohen Rätschhexen versprühten ebenfalls Gift in rauhen Mengen. Schonungslos dran kamen alle, die ihnen bei ihrem Rundflug auf dem Hexenbesen negativ auffielen. Wenigstens waren die Gummibärchen giftfrei, die sie am Cliquenabend in die Menge warfen.

Tschugger

Die Tschugger – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Fernsehserie – eine sympathische Truppe in die Jahre gekommener Polizisten, die sich nicht mehr jeden Spruch genau merken konnten und manche Pointe ein klein wenig «versauten». Was dann auch zum einen oder anderen unverhofften Lacher führte…

…und nicht zu vergessen ein paar besonders markante Gruppen wie Les Pierrots, Schilfrohrsymphoniker, The Dixies, Grüchtli-Fischer, Bützelhopser, Postgugge und Beobachter. Allesamt haben uns blendend unterhalten und für reichlich Gesprächsstoff in der Gemeinde gesorgt.

Die Zeit ist reif für eine Neuauflage der Thaler Cliquenfasnacht im Jahr 2023!
Gibt es euch noch, ihr Fasnächtler, Poeten, Schnitzelbänkler, Spürhunde, Brandstifter oder Musikanten? Habt ihr Lust, die fasnächtlichen Geschichtsbücher der Gemeinde Thal weiterzuschreiben? Dann meldet euch bei Philipp Klingler: philipp_klingler@hotmail.com.

Die Räbe-Forzer und Lustgurken wären übrigens bei einer Neuauflage wieder dabei…. das ist doch schon mal ein Anfang.

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