Untereggen als Leuchtturm für Polen im Kanton St. Gallen

Grosse Beteiligung der Unteregger Bevölkerung im strömenden Regen

Am Sonntag wurde der Gedenkbrunnen zu Ehren von Gabriel Narutowicz, dem ersten polnischen Staatspräsidenten und berühmtesten Bürger Untereggens enthüllt. Über 100 Untereggerinnen und Unteregger feierten zusammen mit der polnischen Delegation, angeführt von der Botschafterin Iwona Kozlowska und dem Staatssekretär des polnischen Präsidenten. Von St.Galler Seite erwiesen Regierungspräsident Stefan Kölliker, die Mitglieder der Regierung Bruno Damann und Laura Bucher sowie Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb Untereggen und Gabriel Narutowicz die Ehre.

Gemeindepräsident Norbert Rüttimann betonte in seiner Festrede, dass Polen und die Schweiz vom Drang zu Freiheit und Unabhängigkeit geprägt sind. Während die Schweiz diese Vision vor 175 Jahren mit der Bundesverfassung von 1848 verwirklichen konnte, waren die Polen weniger glücklich: Auf Grund seiner geographischen Lage wurde Polen zum Spielball der Grossmächte und konnte seine Eigenstaatlichkeit nicht immer leben. Die Polinnen und Polen versuchten in den vergangenen 200 Jahren wiederholt, ihre Freiheit zu erkämpfen. Dieser Freiheitskampf brachte ihnen in der Schweiz viel Sympathie ein. Viele freiheitsliebende Polinnen und Polen fanden hier Zuflucht und Asyl. So erstaunt denn auch nicht, dass Gabriel Narutowicz zuvor 35 Jahre in der Schweiz gelebt hat und 1895 das Bürgerrecht von Untereggen erhielt. Die polnisch-schweizerische Freundschaft lebte auch nach 1989 wieder auf, als Polen erneut frei wurde. Und sie dauert bis heute an. Mit dem Gedenkbrunnen könne auch Untereggen als kleine Gemeinde ein Zeichen dieser Freundschaft zeigen.

Botschafterin lobt Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit

Botschafterin Iwona Kozlowska erinnerte an ihren Besuch in Untereggen am 100. Todestag von Gabriel Narutowicz in Untereggen im letzten Dezember. Sie zeigte sich begeistert, dass weniger als ein Jahr später mit dem Gedenkbrunnen Gabriel Narutowicz ein nachhaltiges Gedenken in seinem Bürgerort Untereggen erhält. Sie bezeichnete Untereggen als Leuchturm für die Freundschaft Polens mit dem Kanton St.Gallen. Die Botschafterin verstreute viele Sympathien, als sie nach der feierlichen Enthüllung des Gedenkbrunnens bewusst das Gespräch mit der Unteregger Bevölkerung suchte.

Regen stoppte für Enthüllung des Gedenkbrunnes

Trotz anhaltenden Regenfällen feierten über 100 Untereggerinnen und Unteregger mit. Polnische und schweizerische Trachtenleute sowie stramme Soldaten in polnischer Uniform sorgten für eine farbige Kulisse. Auch Petrus hatte ein Einsehen mit der riesigen Festgemeinde und schloss just für die Dauer der Enthüllung des Gedenkbrunnens die Schleusen. Botschafterin Iwona Kozlowska liess es sich nicht nehmen, zusammen mit der polnischen Delegation ein Volkslied anzustimmen, mit dem sich die Polinnen und Polen in die Herzen der Unteregger sangen. Die polnische und st.gallische Delegation reiste vom Gübsensee an, wo beim Kraftwerk Kubel, dessen Bau Gabriel Narutowicz geprägt hat, eine Gedenktafel enthüllt wurde. Nach der Weiterreise der illustren Gesellschaft zu einem Konzert auf Einladung der polnischen Botschaft im Würth-Haus in Rorschach, feierten die Untereggerinnen und Unteregger bei Wurst, Brot, Bier und Glühmost bis in die Dunkelheit weiter.

Bild/Text: Gemeindeverwaltung Untereggen

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