Der Verkehrsverein Staad lud letzten Freitag ein zur Hauptversammlung. Der evangelische Kirchgemeindesaal in Buechen war proppevoll mit Frauen und Männern, die am Staader und Buechner Dorfleben interessiert sind. Gleich zu Beginn wurden sie mit einem vorzüglichen Imbiss der Bäckerei Motzer verwöhnt. Dann ging es zum geschäftlichen Teil über. Priscale Limacher – seit drei Jahren Präsidentin des Vereins – führte souverän und sympathisch durch ihre erste physische Versammlung. Die Traktanden liefen geschmeidig durch. Ein Thema stimmte dann traurig und nachdenklich.
Das Aus fürs Openair Musig am See
Eine Hiobsbotschaft, welche aber in der heutigen Zeit nicht überrascht (siehe Stadtfest Rorschach), musste die Präsidentin den Anwesenden schweren Herzens überbringen: “Nach der 20-igsten Ausgabe im letzten Jahr traten gleich sechs OK-Mitglieder zurück. Es war unmöglich, für sie einen Ersatz zu finden.” Was nun nach all den erfolgreichen Jahren das Aus für das kleine feine Musik- und Familien-Festival am Staader Seeufer bedeutet. Priscale Limacher spendete ein wenig Trost: “Der Verkehrsverein organisiert am 12. August 2023 einen Anlass in einem kleineren Rahmen direkt am See.” “Wir werden uns genau überlegen, was mit den Reserven aus Musig am See passiert. Diese wollen wir sinnvoll einsetzen”, ergänzt Kassier Edgar Herzog.
Verdiente Ehre für Mister FC Staad
Zum vierten Mal wurde der oder die Staader*in des Jahres geehrt. Dieses Mal fiel die Wahl des Vorstands auf einen Mann, der in Buechen/Staad nicht vorgestellt werden muss: Felix Rüst – Mister FC Staad höchstpersönlich. Er wohnt seit 79 Jahren in der Gemeinde Thal, 73 davon in Staad. Nach der Laudatio der ehemaligen Präsidentin Petra Bosshart fragten sich die Anwesenden zurecht: “War Felix überhaupt einmal zu Hause?”
FC Staad, Club 25, Altherren, St. Otmar, Tennishalle Bützel, CVP, Schulbehörde, Katholische Fondsverwaltung Thal-Rheineck. Ein Tag von Felix Rüst hatte wohl 48 statt 24 Stunden, denn in all diesen Vereinen/Organisationen (vielleicht noch in vielen mehr) war er nicht nur dabei, sondern eine treibende Kraft – nebst seinem Job bei der Roco/Nestle und seiner Familie. Sein Engagement wurde zu Recht mehrfach anerkannt und gewürdigt: 1998 erhielt er vom Rotary Club eine Auszeichnung für sein grosses Engagement zugunsten der Jugend. 2009 wurde er zum Rheintaler-Ehrensportler ernannt und 2010 durfte er beim 50-jährigen Jubiläum des FC Staad eine Urkunde für vorbildliche Vereinsführung entgegennehmen.
Am Freitag wurde Felix Rüst wohlverdient zum Staader des Jahres gewählt. Nach der Laudatio erhob sich der ganze Saal und der Applaus wollte gar nicht mehr enden. Rüst ahnte nichts von der Preisverleihung: “Jetzt ist mir aber klar, warum mir meine Kinder in der letzten Zeit so komische Fragen gestellt haben.” Rüst dankte ihnen und vor allem seiner Frau Esther, die ihn bei all seinen Hobbys und Engagements unterstützte und ihm den Rücken frei hielt. Er erzählte, dass er sich seit vielen Jahren mit der lokalen Geschichte und der Ahnenforschung der Familie Rüst beschäftige. Ein paar Häppchen davon warf er in die Runde und seine Leidenschaft für die Vergangenheit war greifbar.
Früher sah man Felix Rüst öfters am Wochenende mit einem Klappstuhl am Rand der Fussballfelder im Bützel. Nun darf er gemütlich auf dem Bänkli mit seinem Namen drauf Platz nehmen und den Leuten am Eingang zu “seinem” Bützel beim Kommen und Gehen zusehen und zuwinken.
Ein Aufruf
Anstelle von Ridvan Filiz wurde Shqipe Ajeti-Osmani in den Vorstand gewählt. Die geschriebene Chronik, Kaffee und Dessert und der Chronikfilm rundeten den informativen und geselligen Abend ab. Elizabeth Gebert las die geschriebene Chronik vor. Sie wird diese Aufgabe übrigens von ihrem Schwiegersohn Ridvan Filiz übernehmen. Nun sucht der Verein noch einen Filmer oder eine Filmerin, der/die das Geschehen in Buechen/Staad in bewegten Bildern festhält.