Viel mehr als nur Pompons schütteln

Sarah Hilpertshauser ist 17, lebt in Staad, wo sie die Nähe zum See schätzt – und studiert zur Zeit an der Kanti Burggraben in St.Gallen. Ihr liebstes Hobby (nebst dem Tauchen): Cheerleading. Sie ist Teil der «FCSG Cheerleader» und des Junioren Nationalteams der Schweiz. Mit ihm nahm sie an der Weltmeisterschaft in Florida teil. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihr sportliches Hobby und ihre beachtlichen Erfolge.

Wie bist du auf diese Sportart gekommen?
Zuvor war ich fünf Jahre lang im Geräteturnen, dies wurde mir mit der Zeit jedoch zu eintönig. Kurz überlegte ich, ob ich ins Tanzen wechseln sollte, aber ich wollte die Akrobatik und vor allem das Bodenturnen nicht aufgeben. Meine Mutter kam dann auf die Idee, Cheerleading auszuprobieren, weil es diese Elemente beinhaltet. Nach dem ersten Probetraining wusste ich sofort: das möchte ich machen. Damals war ich 11.

Was fasziniert dich an dieser Sportart?
Was mich am meisten fasziniert ist das benötigte Vertrauen und der Zusammenhalt im Team. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, mit seinem Team Ziele zu erreichen und sich stetig zu verbessern. Ausserdem ist es ein extrem vielseitiger Sport, weil er Akrobatik, Bodenturnen, Tanz, Teamgeist aber auch Leistung vereint. Das atemberaubende Gefühl, bei einer Meisterschaft auf der Matte zu stehen und endlich zeigen zu dürfen, worauf man so lange trainiert hat, ist jedes Mal einzigartig.

Du bist in zwei Formationen gleichzeitig: bei den Cheerleaderinnen des FC St.Gallen und im Junioren Nationalteam. Geht das zeitlich auf und habt ihr auch mit dem FC St.Gallen zu tun?
Im Verein «FCSG Cheerleader» habe ich jeden Montag- und Mittwochabend zwei Stunden, sowie jeden zweiten Freitag eine Stunde Training. Dazu kommt einmal im Monat ein vierstündiges Wochenend-Training.
Früher traten wir bei den Fussballspielen des FC St.Gallen auf. Leider dürfen wir das nicht mehr. Der FCSG unterstützt uns aber finanziell, worüber wir sehr dankbar sind. Berührungspunkte mit den Spielen, Trainern und dem Vorstand haben wir aber eigentlich nicht.

Das Junioren Nationalteam bestand aus sechs Groupstunts aus der ganzen Schweiz, weshalb wir nicht so oft die Möglichkeit hatten, gemeinsam zu trainieren. Wir kamen deshalb einmal monatlich ein gesamtes Wochenende zusammen und trainierten jeweils samstags und sonntags je sechs Stunden. Die einzelnen Stunts musste sich jeder Groupstunt selbstständig beibringen und den Trainern jede Woche Videos senden. Wir gingen dafür einmal in der Woche zwei Stunden in die Halle.

Wie kamst du ins Junioren Nationalteam?
Um Teil des Nationalteams zu werden, musste man an einem Tryout (Ausscheidung) teilnehmen. Dort hat man sich als Groupstunt (Viererteam) angemeldet und bekam kurze Stuntsequenzen vorgeschrieben, welche man zusammen mit seinem bestem Tumbling (Bodenturnen) zeigen durfte. Die Trainer wählten die Athletinnen aus, welche ihrer Meinung nach das grösste Potential mitbrachten.

Was war dein grösster Erfolg bisher?
Mein grösster Erfolg und schönster Moment war, als ich dieses Jahr im ersten Junioren Nationalteam der Schweiz dabei sein durfte und somit an der Weltmeisterschaft in Florida teilnehmen konnte. Dort erreichten wir den stolzen fünften Platz. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
Und gerade kürzlich fanden die 26. Schweizermeisterschaften im Cheerleading in Winterthur statt. In der Kategorie Peewee (Twinkle) und Junior (Sparkle) konnte unsere Team den Meistertitel verteidigen. Wir wurden zum 10. Mal Schweizermeister. In der Kategorie Senior (Storm) reichte es ganz knapp nicht für den Sieg, wir wurden stolze 2.

Was für sportliche Ziele hast du noch?
Mein grösstes Ziel ist es, mit meinem Groupstunt «Green Lights» weiter fleissig an unseren Stunts zu arbeiten und einmal Teil des Senior Nationalteam zu sein, um nochmals auf der Worlds Matte zu stehen. Später einmal würde ich gerne ein junges Team trainieren.

Herzlichen Dank Sarah für den spannenden Einblick und weiterhin viel Spass und Erfolg.

Bilder: Severin Walpen (@swalpen_cheer) und Sarah Hilpi

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