Am Mittwoch abend präsentierte der AGV Rorschach und Umgebung die Ergebnisse der Unternehmerumfrage, die in Zusammenarbeit mit der IHK durchgeführt wurde. Rund 50 Gäste aus Wirtschaft und Politik trafen sich dafür im Schloss Wartegg im Rorschacherberg.
Eigentlich denkt man beim Wort Lohnapéro an eine trockene Präsentation von Zahlen. Doch Jahr für Jahr versteht es der AGV Region Rorschach und Umgebung, die Zahlen der Umfrage mit aktuellen Informationen und spannenden Interviewpartnern aufzulockern. Letzteres eine Spezialität von Vorstandsmitglied Daniel Büchel. Er versteht es, den Gästen charmant Löcher in den Bauch zu fragen und sie mit Insiderinformationen zu konfrontieren, die nicht nur sie baff machen. Zuerst aber zu den Zahlen.
Von ansteigenden Löhnen
1.2 % sollen gemäss Umfrage bei den regionalen Unternehmen die Löhne steigen. Dies teilte AGV-Sekretär Peter Kuratli mit. Auch die Umfrageergebnisse in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Personalbestand, Herausforderungen/Chancen sehen laut Umfrage vorsichtig optimistisch aus. Um einiges weniger optimistisch klangen die einleitenden Worte von AGV-Präsident Michael Thüler. Aber diese Diskrepanz hängt vielleicht damit zusammen, dass die Umfrage von den Firmen bereits Ende September/Anfang Oktober ausgefüllt wurde. Vor diversen Negativschlagzeilen aus dem Ausland – wie zum Beispiel Deutschland – und vor allem vor der Wiederwahl von Donald Trump. Welche Wege Donald Trump politisch gehen wird und was diese für Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben werden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Von Strassen hier und in Wil
Nicht über Wege, sondern über Strassen und mächtige Bauprojekte berichteten Goldachs Gemeindepräsident Dominik Gemperli und Balz Ruprecht, Leiter Strassenbau des Kantons St. Gallen. Sie präsentierten die neusten Pläne des Autobahnanschlusses Witen, einem Projekt, das irgendwann in den 2030 er Jahren in Betreib genommen werden soll.
Peter Gubser, Gesamtprojektleiter WILWEST, verglich die beiden Grossprojekte und berichtete über die dortigen Überlegungen und Herausforderungen.
Von Schuhen und Buchstaben, die am Stadion des FC St. Gallens leuchten
Als Abschluss des offiziellen Teils erzählten Claudio Minder und Karl Müller, der Vierte, den Gästen wunderbar sympathisch von ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit bei der Firma Kybun Joya. Wer die Schuhe noch nicht kannte, durfte sie an den Füssen der beiden bestaunen. Man glaubte ihnen aufs Wort, dass sie fast 100% ihrer Schritte in Kybun Joya Schuhen laufen.
Erfrischend am Boden geblieben erzählten der Ex-Mister Schweiz und der Vierte der Karl-Müller-Dynastie über Erfolgsgeschichten und Fehler. Zum Beispiel über verspekuliertes Geld, das aus dem Fenster geworfen wurde oder über zähe Verhandlungen im arabischen oder chinesischen Raum.
Wie es mit einem konkreten Gegenwert ihres Stadionsponsorings beim FC St. Gallen aussehe, konnten die beiden «Schuhmacher der Nation» nicht beantworten. Den Investitionsbetrag hätte man niemals herausgeholt, aber sie seien unheimlich stolz auf die Leuchtbuchstaben und das Sponsoring beim ältesten Fussballclub der Schweiz hätte ihnen viele Türen geöffnet. Zum Beispiel bei der Suche nach Liegenschaften an exklusiver Lage für ihre Shops.
Die beiden Jungunternehmer sind froh, zu zweit zu sein, also stets einen Sparringpartner zu haben und laufend im Austausch zu bleiben. Mut nennen sie den Wichtigsten Faktor im Unternehmertum und raten zum Schluss auch den Gästen, mutige Entscheide zu treffen.
Ein wie immer exklusiver Apéro Riche rundete den Abend mit angeregten Gesprächen ab.